3988 Käfer und Wurm
1:06 a.m. Wie war das? Für’s Schlafen sind die Stunden der steigenden Sonne die besten? Die richtigen Wege zweigen oft von den falschen ab? Der frühe Vogel fängt den Wurm? Ich habe bloß einmal einen Holzwurm „gefangen“, gebraten und gegessen – das war aber am Nachmittag und nicht in der Früh. Wie der geschmeckt hat? Blöderweise hatte ich ihm nicht den Kopf und damit das daran hängende, mit Holzmehl gefüllte Gedärm abgezogen, aber ansonsten in etwa wie geröstete Kokosstücke. Ich glaube, das war meine einzige Schlachtung. Nein! Nicht ganz: einmal habe ich für einen Regenzauber ein paar lebende Käfer – aber als Ganzes – hinuntergeschluckt – also eigentlich eh nicht geschlachtet. Wahrscheinlich war ich bei dieser Zeremonie zu zögerlich, oder ich habe die falsche Käferart genommen – ganz so exakt wird meine Übertragung der indianisch-amerikanischen Bioverhältnisse auf die Wiener Umwelt auch nicht gewesen sein – denn es hat dann nur kurz zu tröpfeln begonnen. Ich habe das gemacht, weil wegen einer lange anhaltenden Trockenperiode der Dachgarten schon ganz dürr war und ich des ständigen Gießens müde mit der Wasserversorgung der Pflanzen nicht mehr nachgekommen bin. Noch dazu, wo ich befürchtete, dass die Benützung des Flachdaches und das Anlegen des Gartens illegal waren und bei offizieller Anfrage von der Hausverwaltung nicht erlaubt worden wären. Noch dazu wo das Dach dazu tendierte, undicht zu werden und wir ohne Blumentöpfe direkt in den Dach-Boden pflanzten beziehungsweise die karge, aber schon von selbst vorhandene Vegetation damit erst so richtig aufpäppelten. So habe ich diese Arbeiten immer heimlich und unbemerkt und nicht zu auffällig auszuführen versucht. Ja, das ist schon Jahrzehnte her, das waren die Käfer und der Wurm. Und sonst? Weiß nicht. Bin schon müde.
(6.3.2025)
©Peter Alois Rumpf März 2025 peteraloisrumpf@gmail.com
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